„Let‘s go hunting“
hieß es Anfang März für zehn Jagdreiter aus Landshut, Traunstein und
dem Jagd-Stall Lausbach. Zum Aufwärmen erwarteten uns zu Beginn drei
Tage Cross Country Training auf dem Gelände des Flowerhill
EquestrianCentre.

Die meisten von uns
waren zum wiederholten Male dort
(Rekord: 11 Mal), weshalb wir zwischenzeitlich freundschaftlich mit
dem Inhaber Oliver Walsh verbunden sind.
Jeden Tag wurden Wetten abgeschlossen, wer
welches der rund 70 Pferde erhält. Bei den täglichen Trainingsritten
(von Oliver selbst geführt) war unsere Gruppe unter sich und
wir durften die vielseitigen Sprünge in ihrer kompletten Bandbreite
genießen: von irischen Steinmauern, über Wasserein- und aussprünge,
bis hin zu liebevoll gebauten Cross Country Hindernissen. Pro
Trainingseinheit
standen bis zu 100 Sprünge auf dem Programm. An einem Tag nahm
Oliver seine Foxhounds mit, was unsere Jagdreiter-Herzen höher
schlugen ließ. Natürlich durfte die ausführliche Analyse beim
Gläschen Wein nach jedem Ritt und die
gemütlichen Abende im Pub nicht fehlen.

Am vierten
Tag ging es auf zur Jagd hinter den irischen Foxhounds von Oliver.
Anders als in Deutschland
handelt es sich nicht um eine Schleppjagd, sondern in vielen Fällen
– so auch an diesem Tag – um eine Fuchsjagd (aufgrund der Fuchsplage
im Land erlaubt, aber „unser“ Fuchs ist zum Glück entkommen).
Nachdem wir die Feldführung baten, uns bei Gräben „vorzuwarnen“, da
wir diese von zuhause nicht so gewohnt sind, schlug die irische
Gastfreundschaft (oder ein Missverständnis?) zu und wir wurden –
ohne Vorwarnung – umgehend zu einem
Wassergraben geführt, der gleich mehrfach gesprungen wurde.
Plötzlich stoppten wir mit dem hinteren Teil der
Jagdgesellschaft, da Franzl einen kurzen Kampf mit einer Dornenranke
ausgefochten hatte.

Aber einen
waschechten Jagdreiter wie ihn beeindruckt so ein bisschen Blut im
Gesicht natürlich gar nicht und so konnte es flott weitergehen.
Allerdings war die Equipage und die vorderen Reiter schon weg und so
übernahm kurzerhand die
13-jährige Ella mit ihrem Jagdpony die Feldführung und brachte uns
vorbildlich zum nächsten Stopp.
Am Ende strahlten unsere Gesichter zurück am Anwesen unseres
Jagdherren um die Wette und bei einem guten Whisky am Kamin.

Zum Abschluss
konnten auch die Ungeübten plötzlich fließend Englisch. Der
Abschiedsritt am nächsten Tag
fiel uns schwer und beinahe hätten wir dank einer Autopanne
vielleicht doch noch ein paar Tage bleiben müssen (oder wollen
;-))).
|