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Schleppjagdverein von Bayern e.V.
gegründet 1986

Die Meute aus dem "Wittelsbacher Land"
Schirmherr: SKH Luitpold Prinz  von Bayern

    Jagd in Dießen am 12.11.22

 

Hier der Bericht von der Abendschau des Bayerischen Fernsehen

https://www.br.de/mediathek/video/diessen-am-ammersee-schleppjagd-vor-traumhafter-kulisse-av:6372660f0df565000842f350

Hier Bilder von www.RK-Fotografie.de Bitte nicht einfach runter kopieren, das ist Diebstahl am Bild! 

Hier Bilder von Schleppjagd Dießen 2022 (verena-dechant.de)

Zweite Schleppjagd mit dem SvB in Dießen am Ammersee bei Familie Rattenhuber

Nach Memmingen in Oberschwaben und Neuburg a.d. Donau im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, verschlug es die Mitglieder des SvBs am vorletzten Jagdwochenende des Jahres 2022 nach Dießen am Ammersee an den idyllisch gelegenen Seehof.

Die Gemeinde Dießen am Ammersee liegt im bayerischen Voralpenland und ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech am südwestlichen Ufer des Ammersees. Der Ammersee selbst ist – nach dem Chiemsee und dem Starnberger See – mit 47 km² der drittgrößte See Bayerns und vor etwa 15 Tausend Jahren in der letzten Eiszeit entstanden. Dießen, etwa 40 Kilometer südwestlich von München, liegt 544 Meter ü. NHN. Somit ist, was das Gelände angeht, hügeliges Hinterland zu erwarten, viele Wiesen und auch Wald.

Zum zweiten Mal lud Familie Dr. Matilda und Dr. Georg, gen. Jörgl Rattenhuber zu einer Schleppjagd ein. Bereits in 2021 war es für alle Reiterinnen und Reiter und die zahlreich dazugestoßenen Zuschauer ein großartiges Erlebnis, beste Meutearbeit, eine sportliche Strecke und wunderbare Galopp-Passagen bei bestem Wetter mitzuerleben. Und so war es nicht verwunderlich, dass sich in diesem Jahr gleich rund 60 Reiterinnen und Reiter angemeldet hatten, um live dabei zu sein; für gut ein Drittel davon sollte es die erste rote Jagd werden.

Jörgl Rattenhuber – als passionierter Jagdreiter und stolzer Jagdherr – hatte die Strecke persönlich ausgearbeitet und mit den Landwirten verhandelt, dass die Hindernisse aufgestellt werden durften und die Jagdgesellschaft über das Gelände reiten konnte. Er selbst schloss sich wieder der Schleppenlegerin an.

Zu erwarten waren sieben Schleppen auf rund 20 Kilometern über Hügel und durch Täler, und das ausschließlich auf Wiesenflächen. Die Mannschaft um Jörgl Rattenhuber hatte 15 Sprünge in Form von Triplebarren in die Landschaft gebaut, auf einer Seite hoch aufgestellt, auf der anderen Seite etwa 2/3 der Höhe, so dass sich auch springunsichere Reiter und ihre Pferde an das Überwinden der Hindernisse wagen konnten.

Unserer Huntslady Sissi Veit-Wiedemann und ihre fleißige Equipage waren mit 15 Koppeln Foxhounds (30 Hunde) angereist. Alle Vierbeiner, ob nun bellend oder wiehernd, befinden sich zum Ende der Jagdsaison in bester Kondition. Die Temperatur an diesem Tag war herbstlich-kühl, aber nicht kalt; es versprach aus Sicht der Hunde, eine schnelle Jagd zu werden.

Zur musikalischen Untermalung der festlichen Stimmung hatte Familie Rattenhuber Konstanze Hofinger mit ihrer überregional bekannten und sehr geschätzten Bläsergruppe „Die Bayerischen Jungwölfe“ aus der Traunsteiner Region im Chiemgau eingeladen, die mit ihren Jagdhörnern die Jagd durch wunderbaren Fanfaren begleiteten. Immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis!

Und als zusätzliches Zuckerl war noch ein Kamerateam des BRs angereist, um einen kleinen Bericht für die Abendschau – Der Süden unter dem Titel: „Schleppjagd vor traumhafter Kulisse“ zu filmen, der zwei Tage später im Fernsehen ausgestrahlt wurde und immer noch in der Mediathek zu finden ist.

Nach dem Eintrag ins Jagdbuch, einem reichhaltigen Frühstücksbüfett, das keine Wünsche offen ließ, munteren, aber auch mahnenden Ansprachen von Jörgl Rattenhuber und dem Präsidenten des SvBs, Toni Wiedemann, und dem Jagdruf: „Auf die Hunde! Auf die Pferde! Auf Schleppjagdreiten in Dießen mit dem Schleppjagdverein von Bayern!“, zog es die Reiter alsbald in Richtung ihrer Hänger zum Herrichten der Pferde. Das Wetter zeigte sich typisch-herbstlich; bei der Anreise überwog zunächst deutlich der Nebel, so dass sich auch der See hinter dicken Schwaden versteckte und die Sicht keine 50 Meter zuließ. Auch die Temperatur passte sich der inzwischen deutlich in Richtung Winter weisenden Jahreszeit an. Im Laufe des Tages aber klarte sich die Luft auf, die Sonne stach teilweise durch, so dass es für Hunde und Pferde angenehm wurde, und die Hintergrundkulisse des Ammersees hin und wieder zu erkennen war.

Zum Abritt um 12 Uhr sammelte man sich zum Stelldichein auf einer Koppel, und der Bügeltrunk wurde verteilt. Sissi rief noch einmal den den SvBlern in Fleisch und Blut übergegangenen Jagdruf mit einem dreifachen „Horrido!“ aus, und los ging es in Richtung „Aufgalopp“, der diesmal besonders kamerawirksam dank des großen Jagdfeldes in breiter Formation geritten wurde.

Dann kam schon die erste Schleppe, die lang und steil bergauf führte, so dass sich die etwas kernigeren Pferde verausgaben konnten. Hier zeigte sich dann auch, wer sich vor dem Ritt mit der Tradition und den Regeln des Jagdreitens befasst hatte, und das waren leider nicht alle. Die pfeilschnellen Foxhounds folgten spurlaut und absolut sicher der gelegten Spur, ihr helles Geläut erschall gänsehaut-auslösend über das weite Land. Am Ende empfingen dann die staunenden Zuschauer und die „Jungwölfe“ mit tollen Fanfaren das große Feld.

Auf der zweiten Schleppe gab es die ersten Sprünge sowie einen kleinen, kaum wahrnehmbaren Graben, das Ende auf einer schönen Anhöhe. In die dritte und vierte Schleppe waren einige Sprünge eingebaut, die aber immer umritten werden konnten, so dass auch das relativ große zweite Nicht-Springerfeld voll auf seine Kosten kam.

Die Wiesen-Schleppen waren lang und luden zum schnellen Galopp ein, rauf, runter, wobei insbesondere im Bergab so manch einer die Kontrolle über das Tempo seines Pferdes verlieren konnte.

Zum Ende der vierten Schleppe hat sich dann direkt nach Sprung 2 „urplötzlich“ ein Graben aufgetan, der zu einigen Irritationen unter der Reiterschaft führte. Doch zum Glück war gleich im Anschluss der Zwischenstopp eingeplant, bei dem Begleiter und Helfer Getränke verteilten und man sich vom Schrecken erholen konnte.

Nach der Pause folgten noch einmal drei temporeiche und vom Gefälle her variantenreiche Schleppen mit einigen Sprüngen, zum Glück verlief weiterhin alles unfallfrei. Die letzte Schleppe, die von der Linienführung durch eine steile Bergab-Passage noch einmal alles forderte, endete mit dem Halali-Sprung auf einer schönen Anhöhe, der leicht im Nebel liegende Ammersee im Hintergrund. „Halali! Halali!“

Breit grinsende, glücklich strahlende Gesichter der Reiterinnen und Reiter zeugten deutlich davon, dass es eine rundherum gelungene Jagd war, die nach einer Fortführung im kommenden Jahr schreit!

Kurz vor 16 Uhr traf die Jagdgesellschaft wieder am Seehof ein, die Foxhounds erhielten ihre Curée, nachdem alle zum Dank an die Hunde von ihren Pferden abgestiegen waren. Während der Belohnungs-Pansen von den Foxhounds vernichtet wurde, gingen die Jagdherrschaft und die Huntslady herum und verteilten Brüche, eine schöne Erinnerungsschleife und den Jagdknopf an die stolzen Schleppjagdreiter.

Nach dem Versorgen der Pferde trafen sich alle noch einmal in der Bewirtungshalle, in der es u.a. eine feine Kürbiscremesuppe und/ oder eine Gulasch-Suppe zum Aufwärmen gab. Und beim gemütlichen Ausklang ließen Reiter, Begleiter und Zuschauer noch einmal die gelungene Jagd in Dießen gemeinsam Revue-passieren.

Noch einmal gilt ein riesiger Dank an die Jagdherrschaft, an die Jungwölfe, an alle, die mit helfenden Händen und guten Ratschlägen zum Gelingen der Jagd beigetragen haben, die Kuchen gebacken, beim Aufbau der Hindernisse und der Bewirtungshalle, beim Brüche binden, beim Aufräumen geholfen haben – und ein ganz besonderer Dank geht an die Landwirte und Grundstückseigner, die ihr Land zum Durchreiten freigegeben haben.

Ohne all diese Menschen und ihr Engagement wäre so ein wunderbares Erlebnis gar nicht möglich!

Gerne kommen wir mit der Meute des SvBs im nächsten Jahr wieder!

CR