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Schleppjagdverein von Bayern e.V.
gegründet 1986

Die Meute aus dem "Wittelsbacher Land"
Schirmherr: SKH Luitpold Prinz  von Bayern

  Junghundeschau in Schwarzenstein

  

Mehr britisch als bayerisch: Junghundeschau 2009

Weniger bayerisch als vielmehr „very british“ gab sich die Junghundeschau der Deutschen Schleppjagdvereinigung am Haus Schwarzenstein bei Hünxe. Ein britisch-belgisch-deutsches Richterkollegium bewertete das „Bundeschampionat der Meutehalter“, das seit mehr als einem Vierteljahrhundert traditionell vom Rheinisch-Westfälischen Schleppjagdverein ausgerichtet wird. „Made in England“ kam am besten an. Der Foxhound-Rüde Charly, im Mutterleib importiert von der Insel, gewann den ersten Championstitel für die noch junge Rheinland-Meute.  Und Viktoria – nicht die Queen sondern ein RWS-Zuchtprodukt  - wurde Champion of Champions.

Die Würde des Bowlers hinderte Tony Holdsworth nicht, spontan in die Rolle des Vorturners zu schlüpfen,  nachdem er seine erste Richter-Entscheidung in Deutschland gefällt hatte. Es war die Oberlinie, die Charly auf Rang 1 gebracht habe und seine Pfoten. Beides könne eine geschickte Präsentation im Ring entweder hervorheben oder kaschieren, empfahl er den Zuhörern am Ring. Der Huntsman der Beaufort Meute muss es wissen. Er präsentiert pro Jahr etwa 20 selbstgezogene Hunde auf der wichtigsten britischen Meuteschau in Peterborough und ist außerdem bei etlichen Schauen als Richter engagiert. Zehn Würfe und mithin etwa fünfzig Welpen zieht er jedes Jahr groß. Umso beeindruckter gab er sich von der Qualität der deutschen Hunde. „Wenn man bedenkt, dass die Meuten in Deutschland meistens nur jeweils einen Wurf haben....“

 

Der Hauch von Peterborough schwebt schon lange über der Schau in Schwarzenstein, aber jetzt gibt es dort auch einen Pokal aus dem „Meute-Mekka“. Die Beagles-Richterin Lynn Clinkard stiftete im Andenken an ihren Ende Mai verstorbenen Mann Roy eine Trophäe, die einst ihr Schwiegervater dort gewonnen hat. Wohl zwei Jahrzehnte hat Roy Clinkard die deutsche Meute-Beaglezucht als Richter beeinflusst und durch eigene Hunde unterstützt. Richard Martens, Joint-Master der Beagle-Meute Lübeck, erhielt die 1933 vergebene Trophäe für die Hündin „Quatsch“. Auch die diesjährige Vogelsberger Vizechampionesse Zora führt in ihrem Stammbaum Blut aus der Clinkard-Meute. Heckle, die die Vogelsberger in der Koppelklasse aufboten, hat Lynn Clinkard als Züchterin. Sie enthielt sich deshalb der Wertung. In einer anrührenden Zeremonie überreichte die Witwe den Silberpokal als neuen ewigen Wanderpreis zunächst an die Familie Martens. Das tröstete auch über die entgangene Championatsehrung bei den Beagles-Rüden, die 2009 „mangels „Masse“ ausfiel.

 

Die deutschen Meutehalter wissen aber auch auf soliden eigenen Füßen zu stehen. Mit 145 Hunden aus vier Rassen bot die Schau 2009 einen veritablen Querschnitt durch die Kennels. Besonders bei den Foxhounds sahen Holdsworth und seine Kollegen Rory Knight Bruce und Jacques van Unen „unerwartet viel Masse“, auch wenn die Hounds deutlich kleiner seien als in England. Grund zum Feiern hatten bei den Rüden nicht nur die Rheinland-Meute mit Charly sondern auch die Niedersachsen, die nach langer Pause den Reserve-Sieger Ureo stellten, gefolgt von Zappa aus dem bayerischen Z-Wurf. Bei den Hündinnen knüpfte der RWS an alte Erfolgserien an. Zwei Titel für Viktoria und Viola und dazu für den 9-köpfigen V-Wurf der Preis für die beste Aufzucht zeigen an, dass die Durststrecke der welpenlosen Jahre überstanden ist. Dreizehn Rüden und sogar 16 Hündinnen hatten mit der Note „gut“ den Endring erreicht.

 

Nicht immer zeigt sich Qualität schon in früher Jugend. Geradezu sensationell der Entwicklungssprung von „Wiesel“, der 2008 noch mit genügend aus dem Ring kam. Ein Jahr später wurde der Beagle-Rüde der Vogelsberg-Meute mit „sehr gut“ bewertet. Und „excellent“ entwickelte sich der bislang „sehr gute“ Foxhound-Rüde Torty vom RWS. Höherstufungen verzeichneten auch die Taunusmeute und Nienhagen. Für die acht Mitglieder des D-Wurf der Mecklenburger um Jörg Markgraf gab es außerdem einen Preis für die beste Herausbringung. Der Vater dieses Wurfes ist der RWS-Rüde Limbo. Interesse zog die Vorstellung von Ankäufen auf sich. Die Hündin Grottington, Mutter von Champion Charly und importiert von der Tynedale Hunt, erhielt hier ein „sehr gut“. Mit genügend beschieden sich in diesem Jahr die beiden Franzosen-Meuten und die Harrier. 

 

Ein Wiedersehen mit den Vorjahreschampions brachte die Koppelklasse. Der Siegertitel ging hierbei an die Nienhagener Foxhound-Meute für das Paar Djuk und Dino. Knapp geschlagen dahinter die „Ladies“ Marie und Miss Marple von der Taunus-Meute. Da flossen dann zwar Tränchen bei „Mo“, dem Sohn des TM-Huntsmans Gabriel – aber über allem wehten trotzdem fröhlich die von Lynn Clinkard erstmals mitgebrachten Schleifen, die nach britischem Vorbild die erfolgreichen Hundeführer am Ärmel tragen. Da bleibt man doch gerne wie in England den ganzen Tag im Jagdrock.                                   Petra Schlemm

 

Das sind die Champions 2009:

 

Foxhounds Rüden

Champion: Charly (Rheinland-Meute)

Reserve: Ureo (Niedersachsen-Meute)

3. Zappa (Schleppjagdverein von Bayern)

Foxhounds Hündinnen

Championesse: Victoria (RWS)

Reserve: Viola (RWS)

3. Chanel (Rheinland-Meute)

„Champ of Champs“: Viktoria

 

Beagles Hündinnnen:

1. Quatsch (Beagle Meute Lübeck)

2.Zora (Vogelsberg-Meute)

 

Koppelklasse:

Foxhounds Rüden: Djuk und Dino (Nienhagen)

Foxhounds Hündinnen: Marie und Miss Marple (Taunus-Meute)

Schwarzensteiner Siegerkoppel: Nienhagen